KÜNSTLER 2025
JÜRG DÄHLER Künstlerische Leitung
IZABELLA SIMON Pianoforte
PERRY SCHACK Guitar
Trio III-VII-XII + Herwig Ursin Ensemble
JÜRG DÄHLER
Künstlerische Leitung & Viola
Jürg Dähler, geb. in Zürich, studierte Violine bei Sándor Végh und Heribert Lauer sowie Viola bei Christoph Schiller und Fjodor Drushinin. Weitere Studien folgten bei Pinchas Zukerman und Kim Kashkashian. Nach seinem Debut in der Zürcher Tonhalle mit der Uraufführung des ihm gewidmeten Violakonzerts von Daniel Schnyder war er Gast bei vielen renommierten Orchestern unter Dirigenten wie Giorgio Bernasconi, Douglas Boyd, Friedrich Cerha, Beat Furrer, Thierry Fischer, David Philip Hefti, Heinz Holliger, Brenton Langbein, Petri Sakari, Stefan Sanderling, Heinrich Schiff, Jac van Steen, Marcello Viotti und Thomas Zehetmair. Konzerttourneen als Solist und gefragter Kammermusiker führten ihn nach Australien, USA und durch ganz Europa mit Auftritten u.a. in der Wigmore Hall London, bei den Salzburger Festspielen und den Wiener Festwochen, beim City of London Festival, dem Lucerne Festival, bei der Biennale Venedig wie auch am Montreux Jazzfestival. Von 1984-2000 war er Mitglied und Primarius der legendären Kammermusiker Zürich. 1993 zählte er zu den Mitgründern des Collegium Novum Zürich. Von 1995-2008 leitete er als Intendant das Festival Kultur Herbst Bündner Herrschaft. Seit 1993 wirkt er als 1. Solobratschist im Orchester Musikkollegium Winterthur und ist Mitglied des Winterthurer Streichquartetts. Seit 1999 zählt er als Mitgründer zur Intendanz der Swiss Chamber Concerts und leitet in derselben Funktion seit 2015 das Pfingstfestival Schloss Brunegg.
Rund 30 CD-Produktionen bei Labels wie ECM, NEOS, Accord, Cantando, Claves, Genuin, Grammont und Jecklin belegen sein umfassendes Wirken zwischen Alter Musik, Klassik, Moderne und Jazz. Unzählige Solo- und Kammermusikwerke wurden durch ihn uraufgeführt, viele davon sind ihm gewidmet. Dabei arbeitete er mit Komponisten wie Harrison Birtwistle, William Blank, Charles Bodman-Rae, Ursina Maria Braun, Friedrich Cerha, Wilfried Maria Danner, Xavier Dayer, Fjodor Drushinin, Richard Dubugnon, Pascal Dusapin, Beat Furrer, Eric Gaudibert, Stefano Gervasoni, Hermann Haller, David Philipp Hefti, Hans Werner Henze, Heinz Holliger, Christian Jost, Mischa Käser, Rudolf Kelterborn, Gerd Kür, Hans Ulrich Lehmann, György Ligeti, Roland Moser, Arvo Pärt, John Polglase, Philippe Racine, Daniel Schnyder, Nadir Vassena, Jürg Wyttenbach und Alfred Zimmerlin. Er unterrichtet Violine, Viola und Kammermusik an der Kalaidos University und gibt Meisterkurse an vielen renommierten Lehrinstituten wie dem Conservatorio di Musica "Arrigo Boito" di Parma, dem Sydney Conservatorium of Music oder der National Academy of Music in Melbourne.
2007 erhielt er an der Philosophischen und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Zürich den Executive Master of Arts Administration EMAA mit summa cum laude. Für sein künstlerisches Wirken und seine Verdienste für den Kulturplatz Schweiz wurde ihm 2008 der Zolliker Kulturpreis verliehen. 2020 erhielt er den Schweizer Musikpreis für sein langjähriges Engagement für die Swiss Chamber Concerts. Er spielt eine Violine von Antonio Stradivarius, Cremona 1714, und eine Viola von Raffaele Fiorini, Bologna 1893.
THOMAS LOIBL
Schauspieler
Thomas Loibl wurde 1969 in Brüggen geboren und absolvierte eine Schauspielausbildung an der Westfälischen Schauspielschule in Bochum. Sein erstes Engagement hatte er von 1994 bis 1996 im Düsseldorfer Schauspielhaus, wo er unter anderem mit Werner Schroeter arbeitete. Von 1996 bis 1998 war er am Volkstheater München engagiert, gefolgt vom Schauspielhaus Zürich (1998) und dem Stuttgarter Staatstheater (1998–2000). Zu seinen größten Erfolgen dieser Jahre gehören der Shylock in "Lessings Traum von Nathan dem Weisen" (1998/99) und der Detektiv Stader in Musils "Die Schwärmer" (1999/2000).
Von 2001 bis 2009 war Loibl festes Ensemblemitglied am Bayerischen Staatsschauspiel in München, wo er in zahlreichen Inszenierungen von Klassikern und zeitgenössischen Stücken mitwirkte, darunter Peter Handkes "Das Spiel vom Fragen", Schillers "Maria Stuart" und Molières "Der Misanthrop". 2004 erhielt er den Bayerischen Kunstförderpreis für Darstellende Kunst sowie den Förderpreis des Kurt-Meisel-Preises. 2005 gastierte er in der Rolle des Oskar in "Geschichten aus dem Wiener Wald" bei den Salzburger Festspielen. Ab 2006 übernahm Thomas Loibl auch erste, kleinere Fernseh- und Kinorollen, zum Beispiel in Nina GrossesTV-Krimi "Franziskas Gespür für Männer" (2006) und als Polizist in der Hape-Kerkeling-Komödie "Horst Schlämmer – Isch kandidiere!" (2009). Im Jahr 2009 begann Loibl als freiberuflicher Schauspieler zu arbeiten. Seither stand er regelmäßig für Kino- und Fernsehproduktionen vor der Kamera. In Marcus O. Rosenmüllers TV-Zweiteiler "Gottes mächtige Dienerin" (2011) spielte er einen Pater, in Marcus H. Rosenmüllers Culture-Clash-Komödie "Sommer in Orange" (2011) einen Bhagwan-Vertrauten, in Franziska Schlotterers preisgekröntem NS-Drama "Ende der Schonzeit" (DE/IL 2012) einen NS-Ortsgruppenführer.
Zu Loibls Hauptbetätigungsfeld entwickelte sich jedoch das Fernsehen. In der Echtzeit-Serie "Zeit der Helden" (2013) hatte er eine Hauptrolle als Mittvierziger in der Midlife-Krise, in Aelrun Goettes Drama "Im Zweifel" (2015) verliebt er sich als Kommissar in eine Pfarrerin, in "Simon sagt auf Wiedersehen zu seiner Vorhaut" spielte er einen Arzt. Außerdem übernahm Loibl Gastrollen in zahlreichen Serien wie "Wilsberg", "Marie Brand" und "Unter anderen Umständen". Für seine Rolle als aufstrebender Provinzpolitiker in Vivian Naefes "Spreewaldkrimi: Die Tote im Weiher" (2014) erhielt er eine Nominierung zum Preis der Deutsche Akademie für Fernsehen. In der Erfolgsserie "Charité" (2017) verkörperte er über sechs Folgen hinweg Bernhard Spinola, den Verwaltungsdirekter der berühmten Klinik.
Auch am Theater blieb Loibl sehr aktiv. 2012/13 gastierte er zunächst am Schauspielhaus Zürich und war dort in der Spielzeit 2013/14 festes Ensemblemitglied. Am Residenztheater München gastierte er 2015 in einer Neuinszenierung von "Antonius und Cleopatra"; im Jahr darauf wurde er dort festes Ensemblemitglied und war unter anderem als John Proctor in Arthur Millers "Hexenjagd" (2016/17) und als Transfrau Elvira in Fassbinders "In einem Jahr mit 13 Monden" (2017) zu sehen. 2017 erhielt er erneut den Kurt-Meisel-Preis.
Im Kino hatte Thomas Loibl eine sehr markante Rolle in Maren Ades Komödie "Toni Erdmann" (2016), als glatter Vorgesetzter von Sandra Hüllers Hauptfigur. Eine Hauptrolle spielte er als Vater in dem bitterbösen Familienporträt "Sommerhäuser" (2017). Es folgten kleinere, aber prägnante Auftritte als Bestatter in Sönke Wortmanns Komödie "Sommerfest" (2017), als Revierförster in dem Kinderfilm "Die kleine Hexe" (2018) und als Arzt in der Hape-Kerkeling-Filmbiografie "Der Junge muss an die frische Luft" (2018).
Bedeutende Fernsehrollen Loibls waren unter anderem ein mörderischer Polizist in der "Tatort"-Folge "Die Pfalz von oben" (2919), ein eiskalter Gangster in dem Thriller "Jackpot" (2020) und der Ehemann der Titelfigur in der Komödie "Annie - kopfüber ins Leben" (2020). In der hoch gelobten Miniserie "Schneller als die Angst" (2021) hatte er eine Hauptrolle als Polizist, in dem historischen Drama "Die Wannseekonferenz" verkörperte er den NS-Ministerialdirektor Friedrich Wilhelm Kritzinger. Nach einer etwas längeren Kinopause gehörte Loibl 2022 zum Hauptensemble von Sönke Wortmanns Komödie "Eingeschlossene Gesellschaft", über eine Gruppe sehr unterschiedlicher Lehrer*innen, die sich im Lehrerzimmer unverhofft mit einem gereizten Vater konfrontiert sehen.
SOPHIE KLUSSMANN
Sopran
Die in Freiburg i.Brsg. geborene Sopranistin Sophie Klussmann studierte an der Hochschule für Musik Detmold bei Thomas Quasthoff und absolvierte ihr Konzertexamen in Köln bei Klesie Kelly-Moog. Ihre stimmliche Weiterbildung erlangte sie in Meisterkursen bei Margreet Honig, Dunja Véjzovic und wird heute von Kammersängerin Brigitte Eisenfeld betreut. Die Opern- und Konzertsängerin ist Preisträgerin des Mozart-Wettbewerbes Würzburg sowie der Trude Eipperle Stiftung. 2023 gab sie in der Tonhalle Zürich ihr Debut mit Verdi’s Requiem. Erste Opernerfahrungen sammelte Sophie Klussmann an der Komischen Oper Berlin mit Christian Jost’s Oper Angst 2008. 2009-2011 sang sie als Ensemblemitglied der Oper Halle führende Partien wie Pamina (Zauberflöte), Cherubino (Le nozze di Figaro) und Nannetta (Falstaff). Im Rahmen der Händelfestspiele debütierte sie unter der Regie von Nico Hümpel und der musikalischen Leitung von Bernhard Forck als Dorinda in Orlando. Es folgten Partien als Franziska in der Arabischen Nacht von Christian Jost, der Rheintochter in Wagners Rheingold und Götterdämmerung, als junger Hirte im Tannhäuser und als Waldvogel im Siegfried. 2013 coverte Sophie Klußmann Anna Netrebko für Donna Anna bei den Baden Badener Osterfestspielen. 2021 debütierte sie am Staatstheater Cottbus mit der Titelrolle der Lustigen Witwe. In der Spielzeit 22/23 verkörperte sie dort die Partie der Margret in der deutschen Erstaufführung der Oper Alzheim von Xavier Dayer.
Ihre darstellerische Intensität verstärkte sich durch die enge Zusammenarbeit mit dem Schauspieler John Malkovich. An dessen Seite spielte sie über Jahre hinweg zwei Produktionen des Wiener Regisseurs Michael Sturminger mit Martin Haselböck und der Wiener Akademie auf internationalen Bühnen wie dem Ronacher Theater Wien, der Hamburger Staatsoper, Chateau de Versailles Spectacles, New York City Center, Ann Arbor’s Power Center of Performing Arts USA, Opéra de Montréal Canada und dem Teatro del Bicentenario Léon Mexico. 2016 verkörperte sie die Rolle der Micaela (Carmen) in einer Produktion der Wuhan Jintao Concert Hall, China. 2019 eröffnete sie das österreichische Festival KlangBadHall in der Rolle der Rosalinde (Fledermaus), wohin sie 2021 als Kurfürstin im Vogelhändler wiederkehrte. Grosse Erfolge feierte Sophie Klussmann als Konzertsängerin auf den Bühnen internationaler Konzertzentren. So sang sie wiederholt mit dem RSB unter der Leitung von Vladimir Jurowski und Marek Janowski in der Berliner Philharmonie und im Wiener Musikverein mit Martin Haselböck und der Wiener Akademie. Im Konzerthaus Berlin war sie unter anderem im Rahmen des MaerzMusik Festivals zu Gast, in der Tonhalle Zürich und dem Theatre de Châtelet Paris mit Michael Gielen, dem Palace of Arts wie dem Lisztsaal Budapest mit dem Budapest Festival Orchestra mit Marek Janowski sowie Helmuth Rilling, mit welchem sie verschiedene Werke von Bach und das Requiem von Brahms sang. In der Notre Dame Paris sang sie mit Leonardo Garcia Alarcon und dem Orchestre de chambre de Paris, mit der Staatsphilharmonie Nürnberg und Marcus Bosch, der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz und Karl-Heinz Steffens und der Concert Hall of National Grand Theatre Beijing China mit dem Trompeter Reinhold Friedrich. In der Saison 19/20 sang Sophie Klussmann erstmals beim Musikfest Berlin und gab 2022 ihr Debut bei den Copenhagen Philharmonics mit Brahms Requiem unter dem Dirigat von Christoph Eschenbach.
Als Interpretin zeitgenössischer Musik präsentierte sie ein Luigi Nono-Programm mit Ingo Metzmacher und dem SWR im Gashouder Amsterdam. Ihre Interpretation der “Szenen aus einem Roman” von György Kurtág im Konzerthaus Berlin 2018 und Konzerte mit dem Ensemble musikFabrik mit Werken von György Ligeti und Karl-Heinz Stockhausen in der Tonhalle Düsseldorf und der Philharmonie Köln waren grosse Publikumserfolge. Aus der Zusammenarbeit mit dem Komponisten Stefano Gervasoni entstand ein umfassender Liederzyklus mit Gedichten von Nelly Sachs, welcher 2019 uraufgeführt und 2020 beim Cini Forum Venezia eingespielt wurde. 2022 sang mit den Swiss Chamber Soloists in Zürich, Genf und Basel die Sudelbücher von György Kurtág und eine Uraufführung von Philippe Racine. 2024 wird sie an der Seite von Heinz Holliger zu einer Tournee mit den Swiss Chamber Soloists zurückkehren. Im Bereich der alten Musik sang sie mit Marcus Creed und der Akademie für alte Musik Händel’s Brockes Passion, die Matthäuspassion mit Václav Luks und dem Collegium 1704 sowie dem Orchester des 18.Jahrhunderts und Daniel Reuß im Muziekgebouw Amsterdam und der Vredenburg Utrecht. Mit dem Lautinisten Hopkinson Smith erarbeitete Sophie Klussmann ein Renaissance Programm, welches weltweite Konzerteinladungen nach sich zog. 2023 trat sie beim Lübecker Festival Lauten Lust auf und sind bei weiteren Festivals in Montserrat Spanien, Weimar und Bogotà Kolumbien eingeladen.
Mit grosser Leidenschaft widmet sich Sophie Klussmann dem Repertoire der Kammermusik. Regelmässig tritt sie mit dem Berliner Scharoun Ensemble und den Pianisten Oliver Triendl und Alfredo Perl auf und ist seit einigen Jahren zu Gast beim internationalen Kammermusikfestival Kuhmo in Finnland und dem Internationalen Festival in Kempten. Die Saison 17/18 führte Sophie mit einer Aufführung von Mozarts Konzertarien in die Hong Kong Concert Hall unter Umberto Benedetti Michelangeli. In 19/20 sang sie die Peri in Schumann’s sinfonischer Dichtung “Das Paradies und die Peri” mit dem Berliner Ensemble Cantus Domus und ist seit der Saison 20/21 regelmässig beim International Stift Festival Holland eingeladen. Gemeinsam mit der herausragenden Akademie für Alte Musik Berlin und dem Vocalconsort Berlin nahm Sophie Klussmann unter der Leitung von Marcus Creed Händels Dixit Dominus bei Harmonia Mundi auf. Mit ihrem Pianisten Oliver Triendl erarbeitete sie die Ersteinspielung mit Werken des Zemlinsky-Schülers Karl Weigl bei Capriccio in Wien. Es folgten Ersteinspielungen mit Liedern von Conrad Ansorge in einer Produktion von Deutschlandradio Kultur Berlin sowie mit Liedern von Sandro Blumenthal in einer Produktion des Bayrischen Rundfunks. 2021 erschien bei daVinci die Ersteinspielung der 24 Préludes für Klavier und Sopran von Ella Adaiewsky mit Andrea Rucli. Ein Programm mit vier Uraufführungen, die im Auftrag der Swiss Chamber Concerts komponiert wurden, nahm sie im SRF Zürich an der Seite von Jürg Dähler und Gilles Vonsattel auf. 2023 erscheint bei Hänssler Classics ihre neueste Einspielung mit Orchesterliedern von Grete von Zieritz.
Seit 2023 ist Sophie Klussmann Dozentin an der Universität der Künste Berlin.
IRENE ABRIGO
Violine
Als Preisträgerin des Respighi Prize 2015 machte die junge Geigerin ihr Carnegie Hall Debut im Jahre 2016 mit dem Chamber Orchestra of New York. Sie führte dabei das Geigenkonzert „Black, White and in Between“ von Dirk Brossé als NY Premiere auf. Im Jahre 2016 spielte sie in Brasilien als südamerikanische Erstaufführung Respighis 1. Violinkonzert. Im selben Jahr hatte sie ihr Debut mit dem Westtschechischen Symphonieorchester in Prag mit Mozarts Violinkonzert Nr. 5. Nach ersten Geigenstunden im Alter von vier Jahren an der Aosta Suzuki School studierte sie mit Marie-Annick Nicolas in Genf, mit Pierre Amoyal in Lausanne und Salzburg sowie mit Corina Belcea in Bern. Wichtige Einflüsse erhielt sie an Meisterkursen bei Thomas Füri, Itzhak Rashkovsky, Viktor Pikayzen, Benjamin Schmid, Mayumi Seiler und Zakhar Bron.
Zutiefst überzeugt von der sozialen Aufgabe und Verantwortung der Künste gründete Irene Abrigo im Jahre 2012 den Verein POURQUOIPAS, welcher sich vornehmlich um musikalisch-künstlerische Projekte kümmert, die einen bewussten sozialen Auftrag wahrnehmen. Dank einer Dissertation über Niccolò Paganini verfügt sie zudem über einen Doktorabschluss in Kunst, Literatur und Performance (DAMS) an der Universität in Turin. Seit dem Jahr 2021 leitet sie das Lucignano Music Festival (Toskana, Italien). Im Jahr 2023 gründete sie unter dem Patronat des italienischen Konsulats und dem Istituto di Cultura in Zürich die Italian Swiss Music Society mit dem Ziel, den kulturellen Reichtum der beiden Nachbarsländer in einen engeren Kontakt und Austausch zu bringen. Seit 2023 leitet Irene Abrigo die Violinklasse für Pre-College-Studien am Konservatorium Winterthur.
Sie spielt eine Geige von Giovanni Battista Guadagnini, Mailand 1758.
HANNA WEINMEISTER
Violine
Hanna Weinmeister wurde 1969 in Salzburg geboren. Schon während ihrer Schulzeit begann sie mit ihrer Ausbildung bei Bruno Steinschaden am Mozarteum Salzburg. Nach ihrer Matura studierte sie zunächst bei Gerhard Schulz an der Musikhochschule Wien und dann zwei Jahre in der Klasse von Zakhar Bron in Lübeck. Schon früh errang Hanna Weinmeister mehrere erste Preise beim Wettbewerb „Jugend musiziert“. 1989 gewann sie den ersten Preis beim Stefanie-Hohl Wettbewerb in Wien. 1991 wurde sie Preisträgerin des Internationalen Mozart Wettbewerbs in Salzburg und 1994 Preisträgerin des Concours International Jacques Thibeaud in Paris. 1995 gewann sie den International Parkhouse Award in London.
Als Solistin arbeite sie zusammen mit Dirigenten wie Heinrich Schiff, Heinz Holliger, Franz Welser Möst, Christian Zacharias, Michale Gielen, Eliahu Inbal, und Hans Graf und war unter anderem zu Gast bei den Münchner Philharmonikern, den Berliner Symphonikern, dem Südfunk Stuttgart, dem Orchester der Oper Zürich, dem Mozarteum Orchester, dem Bruckner Orchester, dem Calgary Symphony Orchestra, dem St. Louis Chamber Orchestra und dem English Chamber Orchestra.
Ein Schwerpunkt ihrer künstlerischen Tätigkeit liegt in der Kammermusik, und führte sie mit Musikern wie Heinrich Schiff, Leonidas Kavakos, Heinz Holliger, Gidon Kremer, Benjamin Schmid, Clemens Hagen, Alexander Lonquich, Lars Vogt, Alexey Lubimov und Dénes Várjon zusammen. Weiterhin ist sie Mitglied des Tetzlaff Quartetts und des Trio Weinmeister.
FRANCESCO SICA
Violine
Francesco Sica wurde in Sizilien in eine musikalische Familie geboren. Im Alter von sieben Jahren begann er mit dem Geigenunterricht am Konservatorium von Catania und schloss diesen mit Auszeichnung ab. Nach einem Aufbaustudium bei Felice Cusano an der Akademie in Fiesole studierte er an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main, wo er sein Diplom in der Klasse von Priya Mitchell und anschließend das Konzertexamen in der Klasse von Sophia Jaffé absolvierte. Parallel dazu studierte er Kammermusik am Reina Sofia Institut in Madrid bei Ralf Gothoni und in Essen bei Dirk Mommertz. Francesco spielt regelmässig als Kammermusiker und ist Mitglied des Gémeaux Quartetts und des Monte Piano Trios. Zusammen mit seinen Kollegen hat er in Konzertsälen wie der Londoner Wigmore Hall, Kings Place, Conway Hall, Tonhalle Zürich und der Laeiszhalle Hamburg konzertiert und war in Rundfunksendungen des WDR, SWR, HR, BR und Deutschlandfunk zu hören. Francesco trat bei mehreren bedeutenden Festivals auf, u.a. beim Enescu Festival, Schleswig-Holstein, Osnabrücker Kammermusikfestival, Mozartfest, Festspiele Mecklenburg-Vorpommen, Heidelberger Frühling und Constella Festival in den USA. Francesco hat zwei Trio-CDs aufgenommen, die beim Label GENUIN erschienen sind und vom Sunday Times Magazine und Fonoforum mit fünf Sternen bewertet wurden.
Als Orchestermusiker arbeitete Francesco als stellvertretender Konzertmeister im Staatstheater Darmstadt. Ausserdem spielte er unter anderem mit dem Frankfurter Museumsorchester und dem Hessischen Rundfunk Sinfonieorchester. Francesco ist künstlerischer Leiter des Kammermusikfestivals «MusiKulinarium» am Bodensee. Als Solist ist er Preisträger mehrerer nationaler und internationaler Wettbewerbe, darunter «Città di Vittorio Veneto». Inspiriert wurde er durch Meisterkurse bei Künstlern wie Ivry Gitlis, Günter Pichler, Menahem Pressler, Shmuel Ashkenasi, Eberald Feltz, Enrico Dindo, Sergey Girshenko und Valentin Erben. Seit 2023 ist er Stimmführer der zweiten Geigen des Musikkollegium Winterthur und Mitglied des Winterthurer Streichquartetts.
HANNES BÄRTSCHI
Viola
Hannes Bärtschi studierte bei Nicolas Corti in Zürich und im Anschluss bei Wolfram Christ in Freiburg im Breisgau. Beide Studien schloss er mit Auszeichnung ab. Von 1999 bis 2017 war Hannes Bärtschi Bratschist des Amar Quartetts, mit dem er über tausend Konzerte im In- und Ausland gespielt und internationale Preise erhalten hat (Concours de Genève, String Quartet Competition London, Schubert-Wettbewerb Graz und Migros Kulturprozent Zürich). Mit dem Amar Quartett hat er 12 CDs aufgenommen, von welchen mehrere mit einem Diapason d'Or ausgezeichnet wurden. Er war 10 Jahre Solobratschist der Camerata Zürich und von 2010 bis 2022 stellvertretender Solobratschist im Sinfonieorchester Basel. Er ist Mitglied des Ensembles Tacchi Alti und Gast in verschiedenen Orchestern, Festivals und Kammermusikgruppen. Neben der Musik beschäftigt sich Hannes Bärtschi intensiv mit Informatik und führt ein Software-Unternehmen in Zürich.
PATRICK DEMENGA
Violoncello
Der 1962 geborene Musiker studierte am Konservatorium Bern, bei Boris Pergamenschikow in Köln und bei Harvey Shapiro in New York. Mehrere Preise dokumentieren den Beginn seiner Karriere und heute zählt er international zu den renommiertesten Cellisten. Als Solist und Kammermusiker tritt er regelmässig an den grossen Festivals und in bekannten Musikzentren auf wie z.B. im Megaron Athen, Concertgebouw Amsterdam, Berliner Philharmonie oder Lucerne Festival und arbeitet mit namhaften Musikerpersönlichkeiten (wie Armin Jordan, Heinz Holliger, Norbert Brainin, Leonidas Kavakos, Mario Venzago, Dennis Russel Davies, Alexander Lonquich, Erich Höbarth. Melvyn Tan, Christian Altenburger, Natalia Gutman u.v.m.) und Orchestern (wie Tonhalle Orchester Zürich, RSO Wien, Camerata Bern, Münchner Kammerorchester, Orchestre de la Suisse Romande, Orchestre de Chambre de Lausanne, Kremerata Baltica, Ensemble Modern, Zürcher Kammerorchester u.v.a) zusammen.
Zahlreiche Radio- und Fernsehaufnahmen sowie Schallplatten- und CD-Einspielungen haben ihn einem internationalen Publikum bekannt gemacht. Dazu zählen Aufnahmen mit den beiden Haydn Cellokonzerten, die er zusammen mit der Camerata Bern unter der Leitung von Erich Höbarth bei Novalis eingespielt hat, sowie die beiden Klaviertrios von Mendelssohn in einer Aufnahme mit Leonidas Kavakos Violine und Enrico Pace Klavier bei Sony Classical. Mit der Einspielung des Cellokonzerts von Harald Genzmer in der Aufnahme mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter der Leitung von Ariane Matiakh wird einem wenig bekannten Komponisten Beachtung geschenkt.
Patrick Demenga leitet seit 1995 eine Konzertausbildungsklasse an der Hochschule für Musik in Lausanne HEMU und unterrichtet an verschiedenen internationalen Meisterkursen. Seit 2020 unterrichtet er ausserdem an der Musikakademie Pinerolo (Italien). Von 1995 – 2015 war er künstlerischer Leiter der Vier Jahreszeiten- Konzerte in Blumenstein (CH), die er gegründet hat und seit 2005 ist er Intendant der Musikfestwoche Meiringen. Von 2002–2006 war er ausserdem künstlerischer Leiter des Cello-Festivals VIVA CELLO Liestal. Als Musiker bewegt sich Patrick Demenga gerne im Spannungsfeld grosser Komponisten – grosser Werke und weniger bekannten Raritäten. Gerade in dieser Verbindung sieht er den Reiz der musikalischen Auseinandersetzung und findet zu seiner aussergewöhnlichen Ausdruckskraft.
SEBASTIAN BRAUN
Violoncello
Sebastian Braun, geboren 1990 in Winterthur, gehört zu den profiliertesten Schweizer Cellisten der Neuen Musik. Er ist 1. Preisträger des internationalen Domnick Cellowettbewerbs in Stuttgart und Preisträger verschiedener nationaler und internationaler Wettbewerbe. Auch als Solist tritt Sebastian Braun regelmässig auf, so mit dem Sinfonieorchester Basel, der Basel Sinfonietta, der Kammerphilharmonie Chur und dem Northern Symphony Orchestra St. Petersburg. Er ist Cellist des Kaleidoscope String Quartet und gibt Kammermusikkonzerte an den wichtigsten Festivals der Schweiz. Sebastian Braun schloss sein Bachelorstudium bei Conradin Brotbek an der Musikhochschule Stuttgart und seine Masterstudien bei Thomas Demenga an der Musik-Akadmie Basel mit Auszeichnung ab. Dank einer grosszügigen Leihgabe spielt er ein Instrument von Carlo Giuseppe Testore aus dem Jahre 1692.
DÉNES VARJON
Piano
Dénes Várjon wurde 1968 in Budapest geboren und schloss 1991 sein Studium an der Liszt-Ferenc-Musikakademie ab, wo er bei Sándor Falvai, György Kurtág und Ferenc Rados studierte. Parallel zu seinem Studium nahm er in jungen Jahren an internationalen Meisterkursen bei Sir András Schiff teil. Nach dem Gewinn des Leó-Weiner-Kammermusikwettbewerbs in Budapest und des Nationalen Klavierwettbewerbs des Ungarischen Rundfunks gewann er 1991 den ersten Preis beim Concours Géza Anda in Zürich. 1997 erhielt er den Franz-Liszt-Preis, den Sándor-Veress-Preis und den Bartók-Pásztory-Preis der ungarischen Regierung. Seine aussergewöhnliche technische Fähigkeit, tiefe Musikalität und vielseitigen musikalischen Interessen machen Dénes Várjon zu einem der spannendsten und angesehensten ungarischen Pianisten seiner Generation. Sein universelles musikalisches Talent zeigt sich in seiner Arbeit als herausragender Solist, erstklassiger Kammermusiker, künstlerischer Leiter von Festivals und äusserst beliebter Klavierlehrer.
Dénes Várjon ist ein gern gesehener Gast in grossen Konzerthäusern wie der Carnegie Hall in New York, der Wigmore Hall in London und dem Wiener Konzerthaus. Er trat vielfach als Solist mit renommierten Orchestern wie dem Wiener Kammerorchester, dem Lausanner Kammerorchester, dem Tonhalle-Orchester Zürich, der Academy of St Martin in the Fields und der Kremerata Baltica auf. Zu seinen Festivalauftritten zählen das Salzburger Festspiel, das Davos Festival, das Ruhr-Klavierfestival, Sir András Schiffs Ittinger Pfingstkonzerte und das Klavierfestival Luzern. Die Kammermusik spielt eine besonders wichtige Rolle in Dénes Várjons musikalischem Leben. Regelmäßig arbeitet er mit Kammermusikpartnern wie Sir András Schiff, Steven Isserlis, Heinz Holliger, Tabea Zimmermann, Joshua Bell und Leonidas Kavakos zusammen. Er arbeitete mit Dirigenten wie Sir Georg Solti, Sándor Végh, Iván Fischer, Ádám Fischer, Leopold Hager und Zoltán Kocsis. Gemeinsam mit seiner Frau Izabella Simon tritt er nicht nur als Klavierduo auf, sondern organisiert und leitet auch mehrere Kammermusikfestivals, zuletzt das Kamara.hu-Festival an der Liszt-Ferenc-Musikakademie in Budapest im Jahr 2018.
Der Pianist verfügt über eine umfangreiche Diskografie bei den Labels Naxos, Capriccio, Hungaroton, ECM, Sony Classical und Hyperion. Dénes Várjon lehrt an der Liszt-Ferenc-Musikakademie in Budapest und ist seit 2019 künstlerischer Leiter der Konzertreihe „Complete Works Live“, die sich der Klavierkammermusik von Robert Schumann widmet. Seit 2018 unterrichtet er zudem an der Kronberg Academy.
IZABELLA SIMON
Piano
Izabella Simon, Pianistin, schloss ihr Studium an der Franz-Liszt-Musikakademie in Budapest ab, wo sie bei György Kurtág, Ferenc Rados, Jenő Jandó und Sándor Falvai studierte. Seit ihrem Abschluss ist sie regelmäßige Teilnehmerin der renommiertesten internationalen Festivals wie dem Ittinger Festival unter der Leitung von András Schiff und Heinz Holliger, den Salzburger Festspielen, dem Beethovenfest (Bonn), dem Marlboro Festival (USA) und dem Nelson Festival (Neuseeland). Sie trat in bedeutenden Sälen wie der Carnegie Hall (New York), der Wigmore Hall (London) und der Tonhalle (Zürich) auf und arbeitete mit musikalischen Partnern wie Heinz Holliger, Steven Isserlis, Miklós Perényi, Christoph Richter und Radovan Vlatković zusammen. Besonderen Wert legt sie auf die Popularisierung von Liedern, was durch ihre Auftritte mit Sylvia Sass, Andrea Rost, Ruth Ziesak und Hanno Müller-Brachmann unterstrichen wird. Als Solistin spielte sie mit internationalen Orchestern wie der Kremerata Baltica, dem Chamber Orchestra of Europe, der Camerata Bern und dem Musikkollegium Winterthur sowie mit zahlreichen ungarischen Orchestern.
Sie tritt häufig in vierhändigen Klavierkonzerten und Klavierduo-Programmen in Ungarn und im Ausland mit ihrem Ehemann, dem Pianisten Dénes Várjon, auf. In den letzten zehn Jahren haben sie gemeinsam mehrere Kammermusikfestivals organisiert und geleitet, zuletzt das „Kamara.hu“ an der Franz-Liszt-Musikakademie. Sie hat Aufnahmen mit Dénes Várjon (The Great Fuge – Hungaroton), Sylvia Sass (Liszt, Schubert Lieder – Cant Art) und Andrea Rost (Bartók, Kodály, Ligeti Lieder – Warner) gemacht. 2015 startete sie eine sehr beliebte Konzertreihe für Kinder, die sich auf klassische Musik konzentriert und Kinder mit Hilfe von Genres in die Welt anderer Künste einführt, im Rahmen einer komplexen Aufführung. Nach ihrem äußerst erfolgreichen Konzert in der 92nd Street Y in New York wurde sie 2010 als Gastprofessorin an das berühmte Bard College eingeladen. Zur Förderung der Kammermusik entwickelte sie die Idee der „Nacht der Kammermusik“, bei der renommierte Künstler wie Steven Isserlis oder Ferenc Rados auftraten.
PERRY SCHACK
Guitar
Der Münchner Gitarrist Perry Schack (*1977) ist inzwischen ein renommierte Solist und Kammermusiker mit jährlich 80 Konzerten weltweit. 2007 gab er sein USA Debut, nach dem Gewinn des IBLA Grand Prize New York, in der Carnegie Hall, New York. Es folgten weitere nationale und internationale Preise wie der Kulturförderpreis München (Ger), Boston International Guitar Competition (USA) und der Chamber Music Competition Pittsburgh (USA). Förderungen erhielt er von der Gesellschaft Yehudi Menuhin „Live Music Now“. Als Erasmusstipendiat hatte er die Möglichkeit, an der Escola Superior der Barcelona seine künstlerischen Fähigkeiten zu verfeinern. Perry Schack studierte an der Hochschule für Musik und Theater in München und an der Universität Mozarteum Salzburg bei Virtuosen wie Franz Halasz und Eliot Fisk und beendete sein Konzertdiplom und die Meisterklasse „Summa cum Laude".
Perry Schack begeistert die Zuhörer mit seinen Konzerten in den wichtigsten Metropolen und Konzertsälen der Welt. Ausgedehnte Tourneen in Städten wie Sydney, Canberra, Wellington, Tokio, Singapur, Kuala Lumpur, Yangon, Lima, Brasilia, Ottawa, Washington D.C., New York, Addis Abeba, Kuwait City, Rom, Paris, Athen, Warschau, Wien, Dublin und Berlin folgten. 2016 spielte Perry Schack als Solist mit dem Athener Staatsorchester in Athen. Regelmässig wird er in den grossen Radiosendern wie dem BR und dem SWR gespielt. Zu Gast war er bei international renommierten Festivals, wie dem Schwarzwaldmusikfestival oder den internationalen Gitarrenfestspielen Nürtingen. Es sind inzwischen 6 CDs erschienen, u.a. mit seinem langjährigen Kammermusikpartnern wie Krzysztof Kaczka (Duo Artus) und dem Machado Quartett. Dieses Jahr produzierte Perry Schack die neueste Platte, eine Solo CD, mit klassischer, romantischer, virtuoser Gitarrenmusik.
TRIO III-VII-XII
Ensemble
Urs Haenggli: Blockflöten / Klarinette / diverse Instrumente
Daniel Studer: Kontrabass
Mischa Käser: Stimme /diverse Instrumente
Das Ensemble 'Trio III-VII-XII' überprüft seine spontan entstehende Musik während des Erfindens ständig auf ihre Gestalthaftigkeit. Es versucht so die Musik während ihres Entstehens nach kompositorischen Kriterien zu formen. Improvisationen werden in der Folge oft zu Konzepten weiterentwickelt und verdichtet, bis eigentliche Kompositionen entstehen. Auch haben verschiedene KomponistInnen für das Trio geschrieben (Jacques Demierre, Urban Mäder, U. P. Schneider, Annette Schmucki und Alfred Zimmerlin). Improvisationen, Konzepte und Kompositionen ergänzen sich so zu einem Ganzen.
ERWIG URSIN
Schauspieler
Erwig Ursin wurde 1967 in Zug geboren, studierte bis 1994 an der Schauspielschule des Berner Konservatoriums. Seitdem ist er als freischaffender Schauspieler tätig, zunächst am Theater Neumarkt in Zürich, dann folgten Gastengagements am Schauspielhaus Zürich, Theater Basel, Luzerner Theater, Schauspiel Hannover. Von 2007 bis 2009 war er festes Mitglied am Theater Marie in Aarau. 1997 arbeitete er in Rest. Frohsinn erstmals mit Ruedi Häusermann zusammen, es folgten zwölf weitere gemeinsame Stücke, zuletzt Randolph’s Erben (Staatsoper Stuttgart), Gang zum Patentamt (Hebbel am Ufer, Berlin), Ode an Busch (Schauspiel Hannover), Kapelle Eidg. Moos, Vielzahl leiser Pfiffe und Robert Walser (Schauspielhaus Zürich). Neben Arbeiten als Schauspieler mit Meret Matter, Barbara Frey, Nils Torpus, Michel Schröder und Phil Hayes entwickelt Herwig Ursin auch eigene Theatermusiken. 2011 erhielt er von der Stadt Bern ein Jazz-Stipendium.
WINTERTHURER STREICHQUARTETT
Bogdan Božović, Violine
Francesco Sica, Violine
Jürg Dähler, Viola
Sebastian Braun, Violoncello
Sowohl Geschichte als auch Aktivitäten des Winterthurer Streichquartetts lassen sich nur schwer mit jenen anderen Formationen derselben Gattung vergleichen: Die Mitglieder des Winterthurer Streichquartetts waren schon immer und sind auch heute noch die Stimmführer ihres Registers und regelmässige Solisten im Orchester Musikkollegium Winterthur. Die Existenz eines orchestereigenen Streichquartetts ist weltweit eine Rarität und zeugt von der langen Tradition in der Pflege der Kammermusik beim Musikkollegium Winterthur.
Das seit 1873 zunächst eher lose bestehende und somit weltälteste Quartett errang sich schon sehr früh einen Namen im In-und Ausland. Im Jahre 1920 formierte sich das Winterthurer Streichquartett als festes Ensemble mit einer regelmässigen Konzertaktivität im Stadthaus Winterthur. Nach dem 2. Weltkrieg, damals in der legendären Besetzung mit Peter Rybar, Clemens Dahinden, Oskar Kromer und Antonio Tusa, führten Konzertreisen nach Salzburg und Oberitalien, nach Holland, Belgien und Deutschland, und eine stattliche Anzahl kammermusikalischer Werke wurde von der amerikanischen Concert Hall Society auf Langspielplatten aufgenommen. Zu den berühmten Gästen zählte damals insbesondere die Pianistin Clara Haskil.
Seit seinem Bestehen pflegt das Winterthurer Streichquartett neben dem bekannten Repertoire auch die unbekannte und in Vergessenheit geratenen Literatur; davon zeugen viele Ur- und Erstaufführungen. Grosszügiges Mäzenatentum ermöglicht immer wieder Konzertprogramme mit Seltenheitswert, fernab von kommerziellen Interessen. Zu den renommierten Gästen in jüngerer Zeit gehören Interpreten wie Kit Armstrong und Dénes Várjon (Klavier), Ian Bostridge (Tenor), Nicolas Altstaedt (Violoncello) und Albrecht Mayer (Oboe). Das Quartett spielt heute in der Besetzung mit Bogdan Božović (1. Violine), Francesco Sica (2. Violine), Jürg Dähler (Viola) und Cäcilia Chmel (Violoncello).
Einladungen in andere Städte der Schweiz, nach Deutschland und in die USA, regelmässige Auftritte bei den SWISS CHAMBER CONCERTS sowie vielbeachtete CD-Einspielungen sind bloss einige Stationen auf dem Weg dieses renommierten Ensembles, welches in der Saison 2020/21 seinen 100. Geburtstag feierte. Zur Feier dieses Jubiläums editierte das Musikkollegium Winterthur eine CD mit Live-Aufnahmen aus den vergangenen 100 Jahren.
VELVET QUARTET
Ezgi Su Apaydin, Violine
Laura Muskare, Violine
Patricia Gómez Carretero, Viola
Frederick Winterson, Violoncello
Gegründet im Jahr 2020, vereint das Velvet Quartet vier junge Musiker aus der Türkei, Lettland, Spanien und Deutschland. Das Ensemble, das in Essen und Berlin ansässig ist, begann seine künstlerische Reise unter der Leitung von Andreas Reiner und setzt diese mit der Mentorschaft von Oliver Wille und dem Quatuor Ébène fort. Seitdem wurde das Quartett von weltbekannten Kammermusikern wie dem Belcea Quartet, Cuarteto Casals, Kuss Quartett, Modigliani Quartet, Gerhard Schulz (Alban Berg Quartett), Gregor Sigl, Heime Müller (Artemis Quartett), Adrian Brendel, Barbara Maurer und anderen beeinflusst.
Das Quartett hat in internationalen Wettbewerben Anerkennung gefunden, darunter den 1. Platz beim Gianni Bergamo Classic Music Award 2024 in Lugano und den Köhler-Osbahr Kammermusik-Wettbewerb, und trat bei renommierten Veranstaltungen wie der String Quartet Biennale in der Philharmonie de Paris auf. Es war ausserdem im Rahmen der Vibre! String Quartet Festival Residency in Bordeaux zu Gast und ist Stipendiat des W. Richard – Dr. Dörken Stiftungsfonds, mit Konzerten in ganz Deutschland und Live-Auftritten auf WDR 3. Zudem ist das Velvet Quartet Teil des Programms „Le Dimore del Quartetto“. Das Quartett ist bekannt für seine Vielseitigkeit und verbindet das klassische Streichquartett-Repertoire mit interdisziplinären Projekten, wie der kürzlichen Zusammenarbeit mit Tänzern des Aalto Theaters Essen in der Produktion Last. Mit einem klaren Engagement für sowohl klassische Traditionen als auch innovative Projekte entwickelt sich das Velvet Quartet kontinuierlich weiter und inspiriert ein weltweites Publikum.